Feierliche Eröffnung der Fotoausstellung „Nach Auschwitz!“ von Rafael Herlich

Warum sollte man erinnern? Wie kann man angemessen erinnern? Um diese Fragen zu beantworten, ist eine 30-köpfige Schüler:innengruppe der Oberstufe im Rahmen der schulischen Holocaust Education im Februar 2024 nach Auschwitz-Birkenau gefahren.

An zwei Tagen wurde das ehemalige Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau besucht, um an neuen Wegen und Perspektiven der Erinnerungskultur zu arbeiten. Beide Tage in Auschwitz und in Birkenau haben bei den Schüler:innen intensive und bewegende Eindrücke hinterlassen. Die Verantwortung, die nationalsozialistischen Verbrechen der Vergangenheit wachzuhalten, hat sich durch den Besuch bei allen Beteiligten gefestigt und verstärkt. Zudem hofft die Schulgemeinde mit dieser Projektfahrt, auch andere Schulen dazu motivieren zu können, sich auf diesem Wege mit der Shoah zu befassen.

Der jüdische Fotograf Rafael Herlich hat die Schüler:innen an beiden Tagen mit seiner Kamera begleitet. Entstanden sind eindrucksvolle Fotos von der Konfrontation der Schüler:innen mit den menschenverachtenden Gräueltaten des dunkelsten Kapitels der deutschen Geschichte.

Mit seinen Fotografien und zahlreichen Projekten setzt sich Rafael Herlich seit Jahrzehnten für Völkerverständigung und Menschlichkeit ein. Seine eigene Familiengeschichte spielt dabei auch immer eine Rolle – so auch bei dieser Reise, als er mit der Projektgruppe ein traditionelles Totengebet (Kaddisch) für seine in Auschwitz-Birkenau ermordeten Großeltern gesprochen hat.

Die Schulgemeinde freute sich nun, am 15.03.2024 im Beisein von Dr. Daniel Neumann, Vorsitzender des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden in Hessen, und der Familie Bethe, die mit ihrer Bethe-Stiftung das Projekt unterstützt hat, die einzigartigen Momentaufnahmen dieser besonderen Reise im Forum der Geschwister-Scholl-Schule präsentieren zu können.

Im Verlaufe der Woche vor den Osterferien haben viele Kolleg:innen die Ausstellung mit ihren Lerngruppen besucht. Insbesondere die persönlichen Bildunterschriften der Schüler:innen, die einen bewegenden Einblick in ihre Gedanken und Gefühle während des Besuchs in Auschwitz-Birkenau liefern, beeindruckten die Gäste.

Wir danken Herrn Schmidt für die musikalische Begleitung der Vernissage sowie allen Förderern, mit deren Unterstützung dieses einzigartige Projekt realisiert werden konnte.

Aufschrift der Trauerschleife, die von der Projektgruppe in Auschwitz niederlegt wurde:

„Es gibt kein christliches, kein muslimisches, kein jüdisches Blut. Es gibt nur menschliches Blut.“
“There is no Christian, Muslim, Jewish blood. There is only human blood.“

Margot Friedländer, Holocaust-Überlebende

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