Schüler*innen der Geschwister-Scholl-Schule zum Antisemitismuspräventionstag im Hessischen Landtag zu Gast

Knapp 70 Schüler*innen aus verschiedenen Schulzweigen und Jahrgangsstufen der Geschwister-Scholl-Schule waren am Freitag, den 13.05.2022 beim Aktionstag zur Antisemitismusprävention im Hessischen Landtag in Wiesbaden zu Gast.

Zu Beginn des Aktionstages durften die Schüler*innen im Plenarsaal auf den Fraktionsbänken der Abgeordneten Platz nehmen, wo sie dann der Präsident des Hessischen Landtags, Herr Boris Rhein, herzlich willkommen hieß. In seiner Begrüßungsrede blickte Rhein zunächst in die deutsche Geschichte zurück und machte deutlich, warum die Beschäftigung mit der Vergangenheit insbesondere auch für jüngere Generationen von Bedeutung sei. Hierbei betonte Rhein, dass antisemitisches Gedankengut und schließlich der Holocaust nicht nur von einzelnen extremen Gruppen verbreitet und verübt worden seien, sondern auch das Resultat der deutschen Mehrheitsgesellschaft gewesen sei, in der sich Antisemitismus über Jahrhunderte hinweg ausgeprägt habe. Auch heutzutage gebe es in vielen Köpfen fest verankerte antisemitische und rassistische Einstellungen. Aus diesem Grund sei es auch so wichtig, das Thema in die Breite der Gesellschaft zu tragen und diese dafür zu sensibilisieren. Da potenziell jede*r einmal einer Minderheit angehören und Diskriminierung sowie Ausgrenzung erfahren könne, sei es essenziell, sich aktiv für diese Bevölkerungsgruppen einzusetzen. Schließlich könne eine offene Gesellschaft nur funktionieren, wenn demokratische Werte aktiv gelebt würden, was auch an einem eindrücklichen Zitat von Anne Frank aus ihrem Tagebuch deutlich wurde, mit dem Rhein seine Rede schloss: „Wie herrlich es ist, dass niemand eine Minute zu warten braucht, um damit zu beginnen, die Welt langsam zu ändern.“

Im Anschluss daran nahmen die Schüler*innen an Workshops zu den Themen Diskriminierung und Antisemitismus teil, die von der Bildungsstätte Anne Frank aus Frankfurt durchgeführt wurden. Hierbei entwickelten die Schüler*innen zunächst ein Assoziationscluster zum Diskriminierungsbegriff und überprüften dann in einer Barometer-Übung verschiedene Aussagen hinsichtlich ihres möglichen diskriminierenden bzw. rassistischen Aussagegehalts. Nach der Mittagspause im Landtagsrestaurant analysierten die Schüler*innen verschiedene Medienbeiträge im Hinblick auf antisemitische und rassistische Stereotype, um abschließend gemeinsam verschiedene Handlungsmöglichkeiten zu erörtern, wie mit solchen Formen der Menschenfeindlichkeit umgegangen und darauf reagiert werden kann.

Im letzten Programmpunkt lernten die Schüler*innen bei einer Führung durch das Landtagsgebäude zum einen die historischen Räume des ehemaligen Stadtschlosses der nassauischen Herzöge in Wiesbaden und zum anderen die organisatorischen und politischen Besonderheiten des Plenarsaals kennen.

Die Schulgemeinde bedankt sich beim Landtagspräsidenten für den freundlichen Empfang und bei den Workshopleitungen der Bildungsstätte Anne Frank für die professionelle und anschauliche Durchführung der Workshops. Schließlich sei ganz herzlich Herrn Jonas Seekatz von der Stabsstelle Politische Bildung des Hessischen Landtags gedankt, der diesen erlebnisreichen Tag für unsere Schüler*innen organisiert hat.

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