Schüler*innen der Geschwister-Scholl-Schule schreiben Briefe an Sophie Scholl

Frankfurt / Bensheim, 22. Februar 2021: Schülerinnen und Schüler der Geschwister-Scholl-Schule Bensheim (GSS) schreiben Briefe an und über Sophie Scholl. Am 9. Mai 2021 würde die Namensgeberin der Schule 100 Jahre alt werden. Zu diesem besonderen Jubiläum startet die GSS heute einen Briefwettbewerb, um einerseits ihre Namensgeberin besonders zu würdigen und andererseits für die Kulturtechnik „Briefeschreiben“ zu werben. Denn Sophie Scholl war nicht nur eine bekannte Widerstandskämpferin, sondern auch eine eifrige Briefeschreiberin. Ihre bewegenden Briefe an ihren Freund Fritz Hartnagel beispielsweise, geschrieben unter schwierigsten Bedingungen, zählen laut der Wochenzeitung „Die Zeit“ zu den „ungewöhnlichsten, ergreifendsten Zeugnissen, die aus jener Zeit der finsteren Barbarei auf uns gekommen sind“. Das Projekt „100 Jahre Sophie Scholl in Schülerbriefen“ dauert anderthalb Monate und wird von der Deutschen Post unterstützt. Die besten Briefe sollen Anfang Mai im Rahmen des Geschwister-Scholl-Gedenktages in der Schule vorgelesen und prämiert werden.

Briefeschreiberin Sophie Scholl

„Der Anlass ist selbstverständlich der 100. Geburtstag von Sophie Scholl, an den wir mit diesem Wettbewerb erinnern und die Person Sophie Scholl und ihr besonderes Vermächtnis unseren Schülern auf diese Weise nahebringen möchten“, sagt Thomas Stricker, Leiter der Geschwister-Scholl-Schule. „Sophie Scholl steht als Namensgeberin unserer Schule in besonderer Weise für unsere Werte, wie ein demokratisches Miteinander, Zivilcourage und gegenseitigen Respekt. Diese Werte kommunizieren wir kontinuierlich über verschiedene Kanäle und Medien. Diesmal widmen wir uns dem Medium ‚Brief‘, das auch Sophie Scholl so häufig genutzt hat, um mit ihrer Familie und dem Freundeskreis in Kontakt zu bleiben. Daher sind wir sehr froh, dass die Kooperation mit der Deutschen Post zustande gekommen ist und wir die Briefidee gemeinsam realisieren können“, so Stricker. Auch Bensheims Bürgermeisterin Christine Klein begrüßt das gemeinsame Briefprojekt von Schule und Post: „Besonders gut finde ich die Tatsache, dass dieses Projekt zwei Ansatzpunkte verbindet: Zum einen können die Schülerinnen und Schüler so über Sophie Scholl, ihr Leben und ihre Bedeutung für unsere Zeit nachdenken. Vor allem im Hinblick auf sie als großes Vorbild für Zivilcourage. Und zum anderen lernen die jungen Menschen etwas über den besonderen Wert und die Bedeutung von Kommunikation per Brief, die ja in unserem digitalen Zeitalter grundsätzlich einen schweren Stand hat. Trotzdem bleibt das Briefeschreiben als Kulturtechnik auch und gerade für Schülerinnen und Schüler wichtig, denn spätestens wenn sie sich bewerben, erwarten Firmen einen guten Brief als Teil der Bewerbung.“

Projektmonate Februar und März

In den Monaten Februar und März werden sich Schülerinnen und Schüler vor allem im Deutsch-, Geschichts- und Politikunterricht intensiv mit dem 100. Geburtstag von Sophie Scholl auseinandersetzen und Briefe an und über Sophie Scholl verfassen. „Selbstverständlich ist der 100-jährige Geburtstag von Sophie Scholl ein wichtiges Thema an unserer Schule. Der Briefwettbewerb ermöglicht es nun, gewissermaßen ergänzend, auf eine besondere Facette von Sophie Scholl einzugehen: nämlich die der Briefeschreiberin Sophie Scholl. In diesen Schriftstücken begegnen wir ihr sehr persönlich. Wir nehmen Anteil daran – und lernen vielleicht von ihr –, wie sie ihre Gedanken und Gefühle zur Sprache gebracht hat“, erklärt Gerhild Hoppe-Renner, Leiterin des sprachlich-literarisch-künstlerischen Fachbereiches an der GSS. Auch bei der Deutschen Post freut man sich über die Kooperation mit der GSS: „Das macht Sinn, denn der Brief ist Inbegriff schriftlicher Kommunikation. Briefe verbinden Menschen miteinander und stehen deshalb geradezu sinnbildlich für unser Unternehmen. Für Sophie Scholl war die Korrespondenz per Brief häufig die einzige Möglichkeit, Kontakt zu halten und in Verbindung zu bleiben. Ganz aktuell ermöglichen Briefe, dass man auch in Corona-Zeiten seine Lieben schützen und trotzdem mit ihnen in Kontakt bleiben kann“, sagt Friedhelm Schlitt, Regionaler Politikbeauftragter der Deutschen Post.

Zu Sophie Scholl (1921–1943): Sie wurde am 9. Mai 1921 in Forchtenberg am Kocher geboren, studierte Biologie und Philosophie in München. Sophie Scholl gehörte der Widerstandsgruppe „Die Weiße Rose“ an. Im Februar 1943 wurde sie zusammen mit ihrem Bruder Hans und dessen Kommilitonen Christoph Probst von den Nationalsozialisten verhaftet, in einem Schauprozess verurteilt und am 22. Februar hingerichtet.

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