Nur 3 Tage fehlten zur Freiheit

Schülerinnen und Schüler des Abiturjahrgangs waren auf den Spuren der Opfer der NS-Verbrechen in Bensheim unterwegs

Am 20.03.2023 unternahm der Geschichtskurs der Q4 von Herrn Sonntag einen Stadtrundgang und erkundete dabei die Bensheimer Stadtgeschichte zur Zeit des Nationalsozialismus. Geprägt war die Exkursion vom Schicksal der kurz vor Kriegsende auf dem Bensheimer Kirchberg hingerichteten und ermordeten Gefangenen. Das Bild zeigt dabei den Ort der Ermordung der zwölf wehrlosen und unschuldigen Menschen. Hier an dieser Stelle konnte sich der Kurs näher mit den Biografien der Opfer auseinandersetzen.

Unbegreiflich erscheinen die Verbrechen heute, zumal die Unabwendbarkeit der Kriegsniederlage zu diesem Zeitpunkt unweigerlich feststand. Und trotzdem mussten sie sterben. Sie wurden ermordet, nur weil sie jüdischen Glaubens waren, ein kritisches Wort gesagt hatten, angebliche Fahnenflucht begangen hatten oder Kommunisten waren: alles keine Verbrechen. Es fehlten nur drei Tage zur Freiheit, wie auch der gleichnamige Titel eines Buches über die Verbrechen um die Kirchbergmorde, herausgegeben von der Geschichtswerkstatt Jakob Kindinger, lautet. Danach befreiten die Amerikaner die Stadt, woraufhin die Aufarbeitung der Verbrechen begann.

Darüber hinaus führte der Weg den Kurs an die Gedenkstätte der ehemaligen Synagoge und durch die Innenstadt von Bensheim, wo am zentralen Gedenkort – am Stolperstein vor der Alten Faktorei -der Rundgang endete.

Der Ausflug wurde von den Schülerinnen und Schülern als sehr eindrücklich beschrieben. Somit wurde deutlich, dass die NS-Verbrechen eben nicht nur weit entfernt, sondern überall und mitten unter uns stattfanden. So bleibt die Feststellung, dass auch die Geschichte unserer Heimatstadt als Mahnmal für die Zukunft steht.

Literaturtipp: http://geschichtswerkstatt-kindinger.de/Buecher-3-Tage-fehlten-usw

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