Feierstunde im Forum: Preisverleihung vom Briefwettbewerb „100 Jahre Sophie Scholl in Schülerbriefen“

Frankfurt / Bensheim, 21. Mai 2021: Anlässlich des 100. Geburtstages von Sophie Scholl haben Schüler*innen der Geschwister-Scholl-Schule Briefe an und über Sophie Scholl geschrieben. Insgesamt wurden in mehreren Klassenstufen aller Schulzweige mehr als 200 Briefe verfasst, von denen knapp 100 zur Teilnahme am Wettbewerb eingereicht wurden. Die 20 besten dieser Briefe wurden von einer vierköpfigen Jury, bestehend aus Frau Hoppe-Renner, Frau Neeb, Herrn Ströbel und Herrn Borchert, ausgewählt und heute im Forum der Schule prämiert. Als Gäste durfte die Schulgemeinde hierzu die Erste Stadträtin der Stadt Bensheim, Nicole Rauber-Jung, sowie von der Deutschen Post den Regionalen Politikbeauftragten, Friedhelm Schlitt, und den Pressesprecher, Stefan Heß, begrüßen.

„Der Anlass war selbstverständlich der 100. Geburtstag von Sophie Scholl, an den wir mit diesem Wettbewerb erinnern und die Person Sophie Scholl und ihr besonderes Vermächtnis unseren Schüler*innen auf diese Weise nahebringen möchten“, sagt Thomas Stricker, Leiter der Geschwister-Scholl-Schule. „Sophie Scholl steht als Namensgeberin unserer Schule in besonderer Weise für unsere Werte, wie ein demokratisches Miteinander, Zivilcourage und gegenseitigen Respekt. Diese Werte kommunizieren wir kontinuierlich über verschiedene Kanäle und Medien. Diesmal widmen wir uns dem Medium ‚Brief‘, das auch Sophie Scholl so häufig genutzt hat, um mit ihrer Familie und ihren Freunden in Kontakt zu bleiben. Daher sind wir sehr froh, dass die Kooperation mit der Deutschen Post zustande gekommen ist und wir die Briefidee gemeinsam realisieren konnten“, so Stricker.

In den Monaten Februar und März haben sich die Schüler*innen vor allem im Deutsch-, Geschichts- und Politikunterricht intensiv mit dem 100. Geburtstag von Sophie Scholl auseinandergesetzt und Briefe an und über Sophie Scholl verfasst. „Selbstverständlich war und ist der 100-jährige Geburtstag von Sophie Scholl ein wichtiges Thema an unserer Schule. Der Briefwettbewerb hat es uns ermöglicht, gewissermaßen ergänzend, auf eine besondere Facette von Sophie Scholl einzugehen: nämlich die der Briefeschreiberin Sophie Scholl. Aus den Briefen spricht eine tiefe Bewunderung für Sophie Scholl, viele Schüler*innen beschreiben sie als ihr Vorbild. Man erkennt aus einigen Briefen die umfangreiche Beschäftigung mit ihrem Werdegang. Besonders interessiert hat die Briefeschreiber*innen, wie sich Sophie Scholl vom BDM-Mitglied zur Widerstandskämpferin entwickelt hat. Ein weiterer Schwerpunkt der eingereichten Briefe liegt bei der Frage, ob die Verfasser*innen in einer ähnlichen Situation heute so handeln würden wie Sophie Scholl damals gehandelt hat, zum Beispiel auf das private Glück für die größere Sache zu verzichten. In den Briefen von Schüler*innen mit Migrationsgeschichte wird verstärkt zum Ausdruck gebracht, für welch hohes Gut die Mitglieder der ‚Weißen Rose‘ gestritten haben, das sie nun in Deutschland realisiert sehen: eine kritische Meinung öffentlich äußern zu können. Insgesamt zeugen die Briefe von einer intensiven Auseinandersetzung der Schüler*innen mit ihren eigenen Werten und Zukunftsvorstellungen sowie der Frage, ob und wie sie sich gegen politische Missstände einzusetzen bereit sind. Insofern hat der Briefwettbewerb vieles in Bewegung gebracht“, erklärt Gerhild Hoppe-Renner, Leiterin des sprachlich-literarisch-künstlerischen Fachbereiches an der GSS.

Auch bei der Deutschen Post freut man sich über die Kooperation mit der Schule und die gelungene Briefaktion: „Solche Initiativen unterstützen wir gerne und aus Überzeugung. Denn der Brief ist Inbegriff schriftlicher Kommunikation. Briefe verbinden Menschen miteinander und stehen deshalb geradezu sinnbildlich für unser Unternehmen. Für Sophie Scholl war die Korrespondenz per Brief häufig die einzige Möglichkeit, Kontakt zu halten und in Verbindung zu bleiben. Aktuell ermöglichen Briefe, dass man auch in Corona-Zeiten seine Lieben schützen und trotzdem mit ihnen in Kontakt bleiben kann“, sagt Friedhelm Schlitt von der Deutschen Post.

Bereits gestern fand eine digitale Preisverleihung des Vereins „Offen für Vielfalt – Geschlossen gegen Ausgrenzung“ aus Kassel statt, der in Kooperation mit der „Weiße Rose Stiftung“ unsere Wettbewerbsidee aufgegriffen hatte. Auch hier zählten fünf unserer Schüler*innen zu den Prämierten.

Herzlichen Glückwunsch an alle Preisträger*innen und vielen Dank an alle Schüler*innen, die einen Brief an oder über Sophie Scholl verfasst haben!

Presseberichte über die Preisverleihung:
Bergsträßer Anzeiger
Frankfurt-Live
Positiv-Magazin

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