Die Corona-Pandemie hat die gewohnten Abläufe und Planungen vieler Menschen, ja die Gesellschaft insgesamt, zumindest zeitweise auf den Kopf gestellt. Was noch vor ein paar Tagen als normal galt, war es dann oftmals schon im nächsten Moment nicht mehr. In allen Bereichen des sozialen, politischen und ökonomischen Miteinanders – ob in der Familie, im Freundeskreis, im Arbeitsleben oder im Schulalltag – mussten schnell zum Teil schmerzliche Veränderungen akzeptiert und folgenreiche Anpassungen vorgenommen werden, um sich einer nie dagewesenen Herausforderung in Form des Corona-Virus entgegenzustellen.
Diese gesellschaftlichen Neuregelungen fanden zwar einen sehr großen Zuspruch, riefen allerdings auch Proteste und zahlreiche kritische Stimmen hervor, die von berechtigten verfassungsrechtlichen Bedenken bei der Einschränkung von Grundrechten bis hin zu kruden Theorien von Verschwörungsanhänger*innen reichten. Damit ist evident, dass solch eine Krise ganz grundsätzlich das gesellschaftliche Zusammenleben auf den Prüfstein und auch die Grundsatzfrage nach der Standfestigkeit und dem Erhalt unserer Demokratie stellt. Ein respektvoller, faktenbasierter gesellschaftlicher Diskurs über die Notwendigkeiten und Grenzen solch umfassender Einschnitte in einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft ist dabei unabdingbar – gerade auch mit den Kritiker*innen.
Um vor diesem Hintergrund die eigenen Erfahrungen in kreativer Form zu verarbeiten und anderen einen Einblick in die eigene Lebenswelt zu geben, nahmen im Juni 2020 die Schüler*innen des Leistungskurses Politik und Wirtschaft aus der Jahrgangsstufe Q2 mit kreativen Beiträgen an dem Projekt „2-Meter-Abstand“ von der Regionalstelle Süd des „Beratungsnetzwerks Hessen – gemeinsam für Demokratie und gegen Rechtsextremismus“ teil. Der dahinterstehende, zum Schlagwort gewordene Begriff vom „Social Distancing“ zeigt in einer sonst von Nähe geprägten Gesellschaft, dass sich durch Distanz auch das zwischenmenschliche Verhalten und das soziale Miteinander verändern. Wie sich dies konkret im Leben und im Schulalltag von Jugendlichen zeigt, verdeutlichen diese drei Beiträge:
Der Leistungskurs Politik und Wirtschaft freut sich, mit einigen Beiträgen an diesem kreativen und gleichzeitig sehr politischen Projekt teilgenommen zu haben. Vielen Dank an Susanne Kolb vom „Beratungsnetzwerk Hessen“ für die gewohnt hervorragende Organisation und Zusammenarbeit.