Zivilcourage und Mut ist wichtiger denn je und betrifft uns alle

Am Freitag, 22.02.2019, wurde in der Geschwister-Scholl-Schule Bensheim am alljährlichen Geschwister-Scholl-Gedenktag der Opfer des NS-Terrors gedacht. Dass dieses Thema uns alle betrifft und nicht Vergangenheit ist, wurde an diesem Tag intensiv thematisiert.

Besonders „die Kleinen“ müssen behutsam an dieses wichtige Thema herangeführt werden. „Mut, Toleranz, Mobbing“ sind Schlagwörter, mit denen sich die Jüngsten unter uns identifizieren können. Insgesamt fünf Lerngruppen der GSS durften an diesem Tag der bekannten Radiomoderatorin Frau Natalie Brand gebannt zuhören, welche aus Monika Baitschs Kinder- und Jugendroman „Lucy und die abenteuerliche Zeitreise“ vorlas. Mit den Schlagwörtern „Was gestern noch unmöglich war, kann heute Wirklichkeit sein“ kann der Roman interpretiert werden und erscheint somit aktueller denn je. Die Protagonistin des Werkes bereist verschiedene Jahrzehnte des vergangenen Jahrhunderts und lernt so Sitten, Kultur und Geschichte der damaligen Zeit kennen. Vor allem, als die Romanfigur Lucy das Jahr 1933 bereist, wird es mucksmäuschenstill. Vielen anwesenden Schülerinnen und Schülern ist bereits in diesem jungen Alter bewusst, was Hitlers Machtübernahme/ -ergreifung für Menschen bedeutete, die nicht „ins System“ passten – sie wurden ausgegrenzt, inhaftiert und getötet. An dieser Stelle hielt Frau Natalie Brand inne und suchte den Dialog mit den Kindern. Natürlich dürfen diese Gräueltaten nie in Vergessenheit geraten. Es gilt ein Problembewusstsein zu entwickeln, das mit dem Wort „Erinnerungskultur“ beschrieben werden kann, und in unsere heutige Zeit transferiert werden muss. So gelang es Frau Brand spielerisch, die Schülerinnen und Schüler der fünften und sechsten Klassen für Themen zu sensibilisieren, die sie betreffen: Mut, Toleranz, Akzeptanz und Mobbing. Die Referentin integrierte die Klassen in ihre Lesung und appellierte: „Ich hoffe, dass wir nie nochmal erleben müssen, was damals Ungeheuerliches geschehen ist. Wir haben es in der Hand, vor allem im kleinen Kreis. Wir müssen ordentlich miteinander umgehen und einschreiten, wenn Ungerechtigkeiten geschehen, die unsere Freiheit und unsere Individualität einschränken.“

Veröffentlicht im BA 21.03.2019.

single.php