Scholl-Schule will Energiegenossenschaft Starkenburg als Kooperationspartner

Arbeitsgruppe: „Bürgerkraftwerk Scholl-Schule“


„Um ein derart engagiertes Klimaschutzprojekt wie das unsere umzusetzen, brauchen wir ebenso engagierte Partner, die uns auf Augenhöhe begegnen und nicht über uns hinweg- sehen“, so Ferdaus Sadaat – Mitarbeiter der schulischen Arbeitsgruppe der Geschwister-Scholl-Schule in Bensheim, welche eine Photovoltaikanlage für das Dach der Schule entwickelt. Der Gruppe ist es nun glücklicherweise gelungen, die Energiegenossenschaft-Starkenburg als Umsetzungspartner zu gewinnen.   

Initiiert wurde diese Zusammenarbeit durch eine schulinterne Arbeitsgruppe, welche aus den Schülerinnen und Schülern (Klasse Eb) Madlena Hairapetowa, Laura Hartnagel, Ferdaus Sadaat und Sirat Amiri besteht.

Um sich ein genaues Bild einer möglichen Kooperation zu machen, traf man sich im Büro der Energiegenossenschaft in der Kreisstadt Heppenheim.

Prinzip „Bürger-Kraftwerk“ reizt Schüler

Sirat Amiri fasste zuvor den gewünschten Zuschnitt einer solchen „Interessensgemeinschaft“ im Powi-Unterricht seiner Oberstufengruppe zusammen: „Wir suchen einen Weg, die Anlagen dauerhaft in den Einflussbereich von Schülerinnen und Schülern sowie in den Schulbetrieb zu integrieren, um diese in Zukunft besichtigen und betriebswirtschaftlich im Powi-Unterricht analysieren zu können. Ein fremder Energiekonzern wird das kaum wollen. Also brauchen wir Alternativen. Das Prinzip der Energiegenossenschaft Starkenburg, sogenannte Bürgerkraftwerke zu bauen, hat uns neugierig gemacht.“

Die Arbeitsgruppe erschien zum Sondierungsgespräch, um sich dort zunächst genauer über die Energiegenossenschaft zu informieren. Dementsprechend bereiteten sich die Teilnehmenden mit Fragen vor. Das anwesende Vorstandsmitglied der Energiegenossenschaft Starkenburg (EGS), Herr Micha Jost, legte dar, dass man anfänglich nur eine kleine Gruppe von Aktivbürgern gewesen sei, deren Ziel es war, vor der eigenen Haustür selbst etwas zum Ausbau der Erneuerbaren Energie beizutragen.  Nach und nach hätten sich immer mehr Menschen für Erneuerbare Energien interessiert. Mittlerweile sei man stolz auf die stattliche Zahl von rund 940 Mitgliedern.

Eltern, Schülerinnen und Schüler, Lehrende und Nachbarn sollen profitieren

„Was genau versteht die EGS unter einer Bürgergenossenschaft und Bürgerkraftwerken?“, fragte Madlena Hairapetowa direkt nach, um herauszufinden, ob die Interessen der Oberstufengruppe zum Selbstverständnis der EGS passen.  Als wichtiges Kriterium von Bürgerkraftwerken sehe man, dass die Finanzierung und der Nutzen gleichermaßen in Bürgerhand liegen, so Jost. „Bei den Projekten der EGS stehen vor allem die Menschen im Vordergrund, die an den Projektorten leben oder arbeiten. Die Finanzierung erfolgt dabei in einem Zwiebelschalenmodell.“ Hierbei bewege man sich vom Projektzentrum schrittweise ins Umfeld, also vom ortsnahen Personenkreis nach außen zu den Menschen, die eventuell im gleichen Ort oder auch in Nachbarkommunen leben. „In unserem Fall besteht der Kern also aus den Schülerinnen und Schülern, deren Eltern und Mitgliedern der Schule, die am Ende die Anlage besitzen und Erträge erwirtschaften?“, fragte Laura Hartnagel nach. „Sollte die Anlage damit nicht durchfinanziert sein, könnten speziell auch Nachbarn im Bereich Eifelstraße/Taunusanlage/Europa-Viertel einsteigen“, ergänzte Jost.

Die Energiegenossenschaft bot den Schülerinnen und Schülern der Scholl-Schule an, für das geplante Projekt ein passgenaues Finanzierungskonzept zu schnüren. Dass dabei Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer sowie Eltern bei einer Beteiligung entsprechend bevorzugt werden, überzeugte die Schüler. Ferner erläuterte Herr Jost, dass man nach diesem Grundprinzip schon 21 Photovoltaik-Projekte umgesetzt habe, zwei seien in der Umsetzung und drei weitere in Planung. Die Projekte seien ausnahmslos zu 100% von Bürgern finanziert, welche konsequenter Weise auch die jährlichen Erträge aus dem Stromverkauf bekommen. Das Photovoltaik-Projekt der Geschwister- Scholl- Schule würde dann „SolarSTARK“ 24 heißen.

Zurück in der Scholl-Schule berichteten die Schülerinnen und Schüler ihrer Klasse von ihrem Besuch bei der Energiegenossenschaft Starkenburg, um anschließend rege über das stattgefundene Treffen zu diskutieren.

Sirat Amiri und Ferdaus Sadaat fassen die abschließende Position der Klasse folgendermaßen zusammen: „Das Konzept der Bürgerkraftwerke überzeugt uns, weil alle Schritte von der Planung, dem Bau sowie des Erwirtschaftens der Erträge in der Hand der Bürgerinnen und Bürger des Kreises Bergstraße bleiben. So haben wir doppelt etwas davon, uns für Klimaschutz zu engagieren.“ Die Oberstufen-Klasse konnte hiermit auch die Schulleitung der GSS vom Prinzip eines GSS-Bürgerkraftwerks in Kooperation mit der EGS überzeugen.

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