Q3 – Theaterbesuch einer Inszenierung von Goethes „Faust I“

Am Freitag, den 20.01.2023, besuchte die gesamte Q3 zusammen mit ihren Deutschlehrkräften Frau Liebau, Frau Imrics, Herrn Ströbel, Herrn Kuhn und Herrn Borchert das Theater „Titania“ in Frankfurt, um sich die Inszenierung von Reinhard Hinzpeter über Faust I anzuschauen.

Faust I handelt von dem tödlich gekränkten Universalgenie Faust, der vom Universum und der Gottheit nicht erfährt, „was die Welt im Innersten zusammenhält“, obwohl er sich als „Ebenbild der Gottheit“ sieht. Faust verschreibt dem Teufel Mephisto seine Seele, um sich in die Höhen und Tiefen des menschlichen Daseins zu stürzen und durch Handeln, Erleben und Erleiden die Welt und das Übermenschliche zu begreifen. Im weiteren Verlauf erobert Faust durch teure Geschenke, rhetorische Brillanz und seine Bildung das Herz eines einfachen Mädchens, dessen natürliche Unschuld und Schönheit ihn in den Bann zieht. Er schwängert diese und reist ab, den metaphysischen Abenteuern der Walpurgisnacht entgegen.

Die Theateraufführung wurde lediglich von einer Schauspielerin (Bettina Kaminski) und einem Schauspieler (Axel Gottschick) aufgeführt. Die beiden Protagonisten spielten mehrere Rollen während des Auftritts. Normalerweise wird an Faust I anschließend auch noch Faust II vorgeführt, in welchem Faust einer bankrotten Regierung zeigt, wie man Finanzkrisen spielend bewältigt. Als Dankeschön erhält er einen Landstrich am Meer, an dem er alteingesessene Küstenbewohner vertreibt, durch drakonische Fronarbeit Land gewinnt und plant, „auf freiem Grund mit freiem Volk“ einen Staat zu errichten. Auf die Vorführung von Faust II wurde aber verzichtet, da es für die 13er nicht abiturrelevant ist.

Die Lektüre wurde zu diesem Zeitpunkt bereits von jedem Deutschkurs des diesjährigen Abiturjahrgangs behandelt. Faust I wurde gewählt, da es für jeden Schüler, unabhängig davon, ob Deutschleistungskurs oder -grundkurs, abiturrelevant ist. Da das Stück lediglich von zwei Personen aufgeführt wurde, war es also auch von Vorteil, das Drama bereits gelesen zu haben, um die häufigen Charakterwechsel der beiden Schauspieler verstehen zu können. Das Theaterstück war chronologisch aufgebaut, auf die relevantesten Szenen beschränkt und hielt sich exakt an die Textvorgabe. Dementsprechend eignet sich die Inszenierung gut für Schülergruppen, um ihr Wissen zu vertiefen. Im Anschluss an die Aufführung standen die beiden Schauspieler und der Regisseur, Reinhard Hinzpeter, der Schülergruppe und den Lehrkräften Rede und Antwort. Besonders interessierte die Schülergruppe, auf welche Szenen der Regisseur besonderen Wert gelegt hat und aus welchem Grund er andere Szenen weggelassen hat. Als beeindruckend wurde empfunden, dass die beiden Schauspieler vollkommen auswendig die Originalsprache aus Goethes Werk verwendeten und es dem Zuhörer trotzdem sprachlich verständlich war.

single.php