Klimawandelbedingtes Waldsterben in der Region – Politische Entscheidungen
Walderhalt vor Waldwirtschaft? Baumfällungen in Naturschutzgebieten müssen kritisch betrachtet werden
Bei der jüngsten Exkursion von Schülerinnen und Schülern der Geschwister-Scholl-Schule im Lautertaler Gemeindewald wurden eine Vielzahl verschiedenster Themenbereiche erkundet und diskutiert. Eine besonders tiefe Erörterung zwischen den verschiedenen Teilnehmenden der Exkursion entspann sich bezüglich des Umgangs mit Schadflächen in Naturschutzgebieten. Förster Töngi und die Lehrkräfte erläuterten den Lernenden vor Ort, wie schwierig es sei, verantwortungsvolle Entscheidungen im Wald zu treffen, da sich die Auswirkungen davon oft jahrzehntelang hinzögen. Wald in Naturschutzgebieten sei jedenfalls kein normaler Wirtschaftswald, was allerdings noch nicht sonderlich bekannt sei.
Abschließend wurde noch eine Besonderheit thematisiert, die auf einige Waldareale in Lautertal zutrifft. Wald in Naturschutzgebieten dürfe nicht mit einem durchschnittlichen Wirtschaftswald verwechselt werden. Die europäische Rechtslage in Naturschutzwäldern sei so, dass Holzeinschläge für Projekte, welche das Erhaltungsziel gefährden, nur dann stattfinden können, wenn zuvor ein Verträglichkeitsgutachten erstellt worden sei.
In späterer Nachforschung stellten die Schülerinnen und Schüler fest, dass die Klassifikation eines Naturschutzgebietes auch auf den Reichenbacher Felsbergwald zutrifft. Hier setzen sich beispielsweise örtliche Naturschutzgruppen für einen effektiveren Erhalt des Felsbergwaldes und Verträglichkeitsgutachten ein. Eine diesbezügliche Petition habe insgesamt gut 17.000 Unterschriften zusammengetragen. Die Lautertaler Fraktionen diskutieren daher, wie „Wald“ in Naturschutzgebieten stärker geschützt werden könne.