Osthofen – Erinnerungskultur

Am Montag, den 04.07., besuchte die Klasse 9Ra mit den Lehrerinnen Frau Nauth und Frau Hammer das einzige frühe Konzentrationslager für den damaligen Volksstaat Hessen, welches in Osthofen bei Worms errichtet worden ist.

In der alten, stillgelegten Papierfabrik im Ziegelhüttenweg wurden Anfang März 1933 bis Anfang Juli 1934 politische Gegner ohne Anklage und Beweise in „Schutzhaft“ genommen. Zunächst als Lager von örtlichen SA- und SS-Männern für politische Gegner am 6. März 1933 eingerichtet, wurde es auf dem Wege einer Durchführungsbestimmung der „Reichstagsbrandverordnung“ zum 1. Mai 1933 offizielles Konzentrationslager.

Ziel der frühen Konzentrationslager war die Ausschaltung jeglicher politischen Opposition und die Einschüchterung der Bevölkerung, die durch umfangreiche Presseberichte unterstützt wurde.

Viele ehemalige Häftlinge hielten sich nach ihrer Entlassung mit politischen Aktivitäten zurück, in der Hoffnung, dass die NS-Diktatur nur kurze Zeit andauern würde.

Persönliche Geschichten über die Gefangenenzeit, Fluchtversuche und das Leben danach, wie beispielsweise über Wilhelm Vogel, waren sehr interessant und zeigten gleichzeitig die schreckliche Herrschaft der Nationalsozialisten auf.

Im Juli 1934 wurde das KZ Osthofen als eines der letzten frühen KZs aufgelöst.

1989 wurde das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt. 1991 erwarb das Land Rheinland-Pfalz die Liegenschaft mit dem Ziel, hier eine Gedenkstätte einzurichten.

Seit 2002 haben das Referat Gedenkarbeit und das NS-Dokumentationszentrum Rheinland-Pfalz der Landeszentrale für politische Bildung ihren Sitz in der Gedenkstätte.

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