Mutig wie Sophie und Hans Scholl

Die Verleihung des Geschwister-Scholl-Preises im November 2019 an den türkischen Autor und Journalisten Ahmet Altan war der Anlass einer Veranstaltung von Mitarbeiter*innen der Menschenrechtsorganisation Amnesty International an unserem Geschwister-Scholl-Gedenktag. Dieser Preis der Landeshauptstadt München und dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels geht jedes Jahr an einen mutigen Autor oder eine mutige Autorin.

Zwei Klassen der Jahrgangsstufe 10 nahmen an dem sehr interessant gestalteten Workshop von Amnesty teil. In verschiedenen Gruppen wurde dabei  das Thema  Meinungs- und Pressefreiheit als ein wichtiges Menschrecht genauer untersucht und eine Verbindung zwischen Geschichte und Gegenwart deutlich gemacht.

Die Schüler*innen beschäftigten sich dabei mit den Namensgebern unserer Schule und ihrem Engagement in der Widerstandsgruppe der „Weißen Rose“. Zudem wurde am Beispiel der Gleichschaltung von Presse und Medien in der nationalsozialistischen Diktatur deutlich gemacht, wie die Unterdrückung von Meinungsfreiheit in totalitären Regimen durchgesetzt wird.

Die Verbindung zur Gegenwart wurde dann am Beispiel des türkischen Autors und Journalisten Ahmet Altan deutlich, der im Juli 2016 verhaftet worden ist. Die türkische Regierung warf dem Journalisten und Schriftsteller vor an dem Putschversuch gegen die türkische Regierung im Juli 2016 teilgenommen zu haben, und zwar mittels der „Verbreitung einer unterschwelligen Botschaft“. Im Februar 2018 wurde Altan gemeinsam mit weiteren Journalisten zu lebenslanger Haft verurteilt, in der Zwischenzeit wurde das Urteil abgemildert, aber nicht aufgehoben. Anfang Oktober entschied ein Gericht, dass Altan weiter ein Gefangener bleibt.

Die Schüler*innen interessierte nun auch, wie die Arbeit von Amnesty International aussieht und was man gegen Menschenrechtverletzungen tun kann.

Am Beispiel der Briefaktionen, wie im Falle des Autors Ahmet Altan, informierten die Mitglieder von Amnesty darüber, dass es ganz konkret darum geht den Fall von Menschenrechtverletzung öffentlich zu machen und den jeweiligen Staat durch die Briefe vieler Zivilpersonen an die zuständigen Behörden unter Druck zu setzen. Gleichzeitig konnten die Schüler*innen sich im Rahmen der Veranstaltung mit Hilfe einer Ausstellung im Raum über die Verkündung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte im Jahr 1948 sowie die Entstehung der Organisation Amnesty International im Jahr 1961 informieren.

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