Internationaler Frauentag 2021 – Mehr Gewerkschaft, mehr Gleichstellung, Mehr denn je! oder „weibliche Führungskräfte dringend gesucht!“

Die GEW-Schulgruppe organisiert trotz Pandemie eine kleine Aufmerksamkeit: rote Nelken gab es für alle Frauen, die an diesem Tag in der Schule waren

Das Datum des Internationalen Frauentags 2021 war Montag, der 8. März 2021. In Deutschland fanden rund um diesen Tag bundesweit Veranstaltungen des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), der DGB-Frauen sowie der Mitgliedsgewerkschaften statt. Natürlich stand der diesjährige Frauentag auch unter dem Eindruck der Corona-Pandemie und die meisten Veranstaltungen mussten daher in die digitale Welt verlagert werden.

Festzuhalten bleibt, dass die Krise Frauen besonders hart getroffen hat. Die Corona-Krise verschärft die Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern. Vor allem Frauen arbeiten in systemrelevanten und zugleich unterbezahlten Berufen. In der Krise sind besonders sie von Einkommenseinbußen betroffen, die sie durch Freistellung, Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit erfahren. Sie übernehmen den überwiegenden Teil der Haus- und Familienarbeit und reduzieren dafür ihre Arbeitszeit.

Mit dem Motto des diesjährigen Internationalen Frauentags „Mehr Gewerkschaft, mehr Gleichstellung, Mehr denn je!“ sollte auf diesen Missstand aufmerksam gemacht werden.

Für die GEW ist es ein besonderes Anliegen, diesen Tag zu begehen, um zum einen auf die Errungenschaften in Bezug auf die Gleichberechtigung der Geschlechter zu verweisen, zum anderen aber auch die nach wie vor bestehenden gravierenden Probleme und Ungerechtigkeiten anzuprangern. Der Frauenanteil bei den Beschäftigten in Kitas und Schulen ist besonders hoch. Ein besonders markantes Beispiel für die fehlende Geschlechtergleichheit ist der Anteil an weiblichen Führungskräften im Schulbereich. So waren Mitte 2019 etwa 70 Prozent der verbeamteten Lehrkräfte an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen Frauen. In der Besoldungsgruppe A12 liegt der Anteil der Frauen bei 87 Prozent, er sinkt aber auf knapp 32 Prozent in der Besoldungsgruppe A16. Dies lässt sich nur mit dem Leitgedanken „weibliche Führungskräfte dringend gesucht“ zusammenfassen. Am Arbeitsplatz ist eine Frauenquote daher wichtiger denn je, weil nur so das in Führungspositionen unterrepräsentierte Geschlecht gefördert, Diskriminierung beendet und Chancengleichheit gesichert werden kann.

Die GEW-Schulgruppe der Geschwister-Scholl-Schule verteilte rote Nelken – eines der zentralen Symbole der Frauen- und Gewerkschafsbewegung – an alle Kolleginnen, Sekretärinnen und Mitarbeiterinnen in der Schule. Im Lehrerzimmer war zudem ein Infostand mit vielfältigen Materialien und kleinen Aufmerksamkeiten vorbereitet, die kostenfrei vom DGB Bensheim und der Fachgruppe Frauen im DGB zur Verfügung gestellt worden waren. Ihnen und den vielen Helfer*innen vor Ort gilt ein besonderer Dank. Die vielen angeregten Gespräche, das positive Feedback und die zahlreichen kleinen Danksagungen der Kolleg*innen zeigen, dass die engagierten GEWler*innen hier ganze Arbeit geleistet haben und diese Form der Wertschätzung gut ankommt. Für das kommende Jahr läuft bereits die Planung.

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