IKL Klassenfahrt

Nach zwei Jahren konnten die Schülerinnen und Schüler der GSS-Intensivklassen endlich wieder gemeinsam mit ihren Lehrerinnen und Lehrern die obligatorische Klassenfahrt nach Kirchähr antreten.

Unterwegs mit den Intensivklassen nach Kirchähr– ein Erlebnisbericht aus der Perspektive einer Lehrerin

2021 sind die Möglichkeiten außerunterrichtlicher Klassenaktivitäten bekanntermaßen überschaubar.
Die Vorgaben: Nicht übernachten, nicht gemeinsam essen, sich nur im Freien mit gebührendem Abstand aufhalten, auf keinen Fall ein öffentliches Verkehrsmittel benutzen, keine Wanderlieder singen…
Also laufen wir eines Vormittags schweigsam hintereinander her zum Kirchberghäusle und zurück.

2022 scheint fast alles wieder möglich.
Eine gewisse Verunsicherung im Vorfeld der Klassenfahrt lässt sich allerdings nicht verleugnen. Mit Sorge registriert man abgesagte und verschobene Fahrten, Reisebusse, die unverrichteter Dinge wieder ins Depot zurückmüssen, kurzfristig eingewechseltes Begleitpersonal …

Die Abreise naht, die Anspannung wächst:

  • Hat es nicht eben leicht in der Schläfe gepocht?
  • Wieso räuspert sich M. heute schon zum zweiten Mal?
  • Nervöses Händezittern bei der morgendlichen Kontrolle der Coronateststreifen …
  • Oje, eine Mail von Kollegin K., der Cheforganisatorin der Unternehmung – sie wird doch nicht …

Am Abreisetag endlich stellen sich nur noch die üblichen Fragen:

  • Werden alle auftauchen?  
  • Haben die Schüler*innen auch die Zeitumstellung in der Nacht zuvor einkalkuliert?
  • Bringt M. endlich die Einverständniserklärung seiner Eltern mit?
  • Wie viele Schüler*innen werden ihre Coronatesthefte vergessen?  –  

Ein Glück – nur 5.

  • Wo bleibt Kollege E.? – Ach so, er muss noch die Fische füttern.

Allem Weiteren kann man nun entspannt entgegensehen:
Kollege Ü. hat zum Glück genügend Plastiktüten für Reisekranke dabei.
Der winzige Rucksack von E. sieht arg leer aus. Handtuch? Zahnbürste? Egal, stand ja nicht in den Hygienevorschriften des Kultusministers.
Fehlend? Keiner.
Aufgeregt? Alle. – Schließlich ist es für fast alle die erste Klassenfahrt ihres Lebens.

Und nun drei Tage puren Glücks für alle Beteiligten?
Die Sonne scheint, unverdrossen wird gewandert, die Tiere im Tierpark machen sich etwas rar, Sport gibt es in allen Variationen und gruppendynamische Herausforderungen werden unterschiedlich goutiert.
Na gut, das Erste-Hilfe-Set ist am Ende aufgebraucht, ein Arm muss später noch eingegipst werden, angeblich wurde wenig geschlafen, gewisse Tischregeln werden bis zum Ende nicht von allen verinnerlicht und das ein oder andere Spiel scheitert an sprachlichen Hürden.
Alles in allem also genau so, wie es sich für eine ordentliche Klassenfahrt gehört.

Und was ist den Schüler*innen in Erinnerung geblieben?
Vor allem: Nächte ohne Handys
Es war so langweilig ohne Handy, aber wir haben einfach über den Ausflug und Handys geredet. (Roberta)
Am besten war die Nacht, aber warum ohne Telefon?  (Tsamanata)
Natürlich: das Essen
„Am besten war das Essen, aber meine Mutter kocht leckerer.“ (nochmal Tsamanata)
Unvermeidbar: Die körperliche Ertüchtigung
Ich mochte, dass wir Basketball und Fußball gespielt haben. (Nikita)
Am besten war Fußball, aber der Ball fiel ins Wasser und das Wasser war kalt. (Shaba)
Fußball war gut, aber es gab zu wenig Leute. (Shakir)
Am besten war die Wanderung, aber warum 12 Kilometer? (Darya)
Das Wandern war gut, schlecht war, dass wir alles mit den Lehrern zusammen machen mussten (Muhamed).
Am besten war das Spazieren, aber es gefällt mir nicht das Auf und Ab. (Tsamanata)

Getrübte Freude: Gruppendynamische Übungen
Die Spiele waren langweilig, aber insgesamt es war gut, weil ich mit Freunden zusammen war. (Darya)
Ich mag es, aber warum hatten wir so kurze Pausen? (Ariam)
Das letzte Spiel war gut, weil wir gewonnen haben (Elyas)

Die Bilanz:
Viele Schüler waren verwundet, zum Glück Frau Mitgau hat Erste Hilfe mitgebracht. (Elyas)

Und zum Schluss:
Ich wollte nicht wieder nach Bensheim fahren, aber egal.(Roberta)

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