Die Politikwerkstatt der Geschwister-Scholl-Schule hat vom 26.-29.10. Endspurt und Ausgang der Landtagswahl in Wiesbaden hautnah miterlebt.
18 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen Q1 und Q3 sowie fünf Jugendräte haben zusammen mit einem Team von Organisatorinnen und Organisatoren vom Haus am Maiberg ein Wochenende unter dem Titel „Wahl-Watching – Live-Beobachtungen zur hessischen Landtagswahl“ in Wiesbaden verbracht. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartete dabei ein abwechslungsreiches und interessantes Programm, das gemeinsam oder in Kleingruppen absolviert wurde.
Den Auftakt bildete am Freitagmittag ein Pressegespräch mit dem Journalisten Pitt von Bebenburg von der Frankfurter Rundschau über Besonderheiten und Perspektiven der hessischen Politik. Anschließend folgten ein Besuch in der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung sowie eine freiwillige Teilnahme an der Demonstration „Solidarität statt Ausgrenzung“. Abends wurde die Abschlusskundgebung der Partei Die Linke mit Gregor Gysi verfolgt.
Der Samstag begann mit einer informativen Studioführung durch das ZDF auf dem Lerchenberg in Mainz und mit einem Gespräch mit Kim Abraham, Referentin im Hessischen Landtag für die Partei Die Linke. Um Wiesbaden besser kennenzulernen, absolvierten die Jugendlichen mittags eine interaktive Stadtrallye, bei der einzelne Stationen mithilfe von sozialen Medien dokumentiert werden sollten. Der Wahlkampfabschluss der SPD mit Thorsten Schäfer-Gümbel bildete dabei den Endpunkt der Rallye. Wieder in der Jugendherberge angekommen, analysierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in einem Workshop, wie sich die verschiedenen Parteien in ihren Wahlwerbespots präsentieren. Ein gemeinsames Abendessen in der Innenstadt rundete diesen ereignisreichen Tag stimmungsvoll ab.
Der Wahlsonntag startete mit einem Gespräch mit dem JuLi-Vorsitzenden Bergstraße und FDP-Direktkandidaten für den Wahlkreis Bergstraße II, Georg Landwehrmann. Nach einem gemeinsamen Mittagessen in der Jugendherberge wurde das Planspiel „Meine Wahl“ durchgeführt, welches die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von der Bewusstwerdung der eigenen politischen Schwerpunkte, über die Gründung einer eigenen Partei und der Ausarbeitung eines inhaltlichen Programms bis hin zu möglichen Verhandlungen in einer Koalitionsregierung führte. Die an Wahltagen wichtige zeitliche Schwelle von 18.00 Uhr rückte immer näher, sodass sich die Gruppe schließlich aufteilte, um auf den Wahlpartys der verschiedenen Parteien den Wahlausgang und die Reaktionen darauf hautnah mitverfolgen zu können.
Als Abschluss wurden am Montagvormittag Reaktionen und Kommentare zum Ausgang der Landtagswahl in Form einer Presseschau sowohl inhaltlich als auch medial analysiert.
Das Wochenende wurde von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern als beeindruckende und einzigartige Erfahrung wahrgenommen. Auch Alexander Mack, Referent für politische Jugendbildung vom Haus am Maiberg, zeigte sich in seinem Schlussstatement beeindruckt: „Von der viel zitierten Politikverdrossenheit bei Jugendlichen habe ich bei euch rein gar nichts gemerkt. Ihr habt euch in diesen Tagen als vielfältig interessiert, diskussionsfreudig und kritisch gezeigt und etwas anderes solltet ihr euch auch nicht einreden lassen.“
Ein besonderer Dank für die Planung und Durchführung dieses lehrreichen Wochenendes gilt Alexander Mack, Fredrik Kempf und Lisa-Marie Blumenschein vom Haus am Maiberg sowie ihrem gesamten Team vor Ort.
Die Politikwerkstatt der Geschwister-Scholl-Schule ist ein freiwilliges AG-Angebot für Schülerinnen und Schüler der Oberstufe, die sich – über die unterrichtlichen Inhalte im Fach Politik und Wirtschaft hinaus – vertiefend mit politischen und aktuellen gesellschaftlichen Fragestellungen auseinandersetzen. Dieses Lernarrangement bietet den Jugendlichen die Möglichkeit, politische Prozesse praktisch erleben und begreifen zu können. Die Politikwerkstatt blickt dabei auf eine langjährige Tradition und Kooperation mit dem Haus am Maiberg zurück. Auch zukünftig sollen gemeinsam Projekte geplant und durchgeführt werden, um einen wichtigen Baustein zum Demokratielernen zu legen.
Patrick Borchert, Leiter der Politikwerkstatt