Herr Dr. Felix Klein, Antisemitismusbeauftragter der Bundesregierung, zu Gast an der Geschwister-Scholl-Schule

Heute vor 80 Jahren wurden Sophie und Hans Scholl sowie Christopher Probst von Nationalsozialisten ermordet. Als Mitglieder der „Weißen Rose“ widersetzten sie sich der NS-Diktatur und verbreiteten Flugblätter, in denen sie den Massenmord an Jüd:innen aufs Schärfste verurteilten.

Wir sind sehr dankbar, dass wir an diesem besonderen Tag Herrn Dr. Felix Klein, Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus, als Schirmherren unseres Geschwister-Scholl-Gedenktages im Rahmen des 8. Scholl-Forums begrüßen durften.

Im Forum hatten unsere Oberstufenschüler:innen die Gelegenheit, Herrn Dr. Klein zuzuhören und anschließend mit ihm ins Gespräch zu kommen. Herr Dr. Klein lobte nach einem Rundgang durch unsere Schule das vielfältige Engagement der Schulgemeinde und betonte die Wichtigkeit der Erinnerung an die Zeit des Nationalsozialismus, denn diese zeige uns, wo Hass hinführen könne.

Nach der Begrüßung durch unseren Schulleiter Herrn Stricker und Grußworten von Stefan Trier, Fachbereichsleiter der Gesellschaftswissenschaften, machte Herr Dr. Klein in seiner Rede darauf aufmerksam, dass Antisemitismus ein stark verwurzeltes Problem und in den letzten Jahren noch stärker entflammt sei. Antisemitismus sei daher eine menschenverachtende Ideologie, die unsere Werte von Freiheit, Gleichheit und gleicher Sicherheit für alle bedrohe. Weiterhin forderte er uns alle auf, Antisemitismus entschieden entgegenzutreten und keine Toleranz entgegenzubringen, damit unser Schweigen nicht als Zustimmung verstanden werden könne. Er betonte in diesem Zusammenhang die Wichtigkeit von Bildung, auch in der Ausbildung von Mediziner:innen, Jurist:innen, Polizist:innen und Lehrkräften, um Antisemitismus zu erkennen, anzusprechen und angemessen darauf zu reagieren.

Herr Dr. Klein stellte sich nach seiner Rede zunächst an den Thementischen „Handlungsmöglichkeiten und Grenzen des Antisemitismusbeauftragten“, „Aktuelle Erscheinungsbilder des Antisemitismus“ sowie „Bildung gegen Antisemitismus“ den Fragen der routinierten Schülermoderator:innen. Im Anschluss diskutierte er mit den anwesenden Oberstufenschüler:innen darüber hinaus über aktuelle Geschehnisse, so z. B. über den israelbezogenen Antisemitismus aufgrund des Nahost-Konflikts, die antisemitischen Darstellungen auf der Documenta, die BDS-Bewegung, die Relativierung des Holocaust während der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges sowie über den Umgang mit antisemitischen Sichtweisen historischer Persönlichkeiten wie Wagner oder Luther.

Die Schulgemeinde dankt Herrn Dr. Klein sehr für sein Kommen und für den intensiven Austausch.

Zudem freute sich die Schulgemeinde, Frau Dr. Lüdtke, ehemalige Schulleiterin der Geschwister-Scholl-Schule, Herrn Dr. Michael Meister, Bundestagsabgeordneter des Wahlkreises Bergstraße, sowie Herrn Jürgen Illing von der David Ben-Gurion Stiftung als Gäste an diesem besonderen Tag begrüßen zu dürfen.

Ihr wisst manchmal nicht, wie ihr auf antisemitische Äußerungen reagieren sollt? Auf der folgenden Webseite findet ihr Informationen, Handlungsempfehlungen und Argumentationshilfen gegen antisemitische Äußerungen und Übergriffe:

https://www.stopantisemitismus.de/

Pressebericht des Bergsträßer Anzeiger vom 24.02.2023

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