Geschichtswerkstatt-Schülerinnen und -Schüler präsentieren Entwürfe – Favorit mit Handsymbolik ausgewählt

Die Zusammenarbeit der Stadt Zwingenberg mit der Geschichtswerkstatt Geschwister Scholl zur Errichtung eines Denkmals für Johann-Georg Dieffenbach schreitet voran. Nach intensiver Auseinandersetzung mit Dieffenbachs Rolle in der hessischen Verfassungsbewegung von 1820 entwarfen Schülerinnen und Schüler sieben Skizzen, die seine Verdienste künstlerisch darstellen. Mandatsträger aller Zwingenberger Parteien wählten nun ihren Favoriten.

Ein Denkmal für Dieffenbach

Die Erste Stadträtin Karin Rettig lud die Beteiligten in den Dieffenbachsaal des Bunten Löwen ein – jenes Gebäude, in dem Dieffenbach 1819 revolutionäre Versammlungen abhielt. Da einige Mandatsträger bisher nicht mit dem Projekt (Leitung Frank Maus) vertraut waren, wurde Dieffenbachs Engagement erläutert. Besonders hervorgehoben wurde sein Einsatz für demokratische Reformen in einem von Großherzog Ludwig I. absolutistisch geführten Hessen-Darmstadt. Während Ludwig demokratische Bestrebungen unterdrückte, stellte Dieffenbach seinen Gasthof als Treffpunkt für oppositionelle Kräfte zur Verfügung und setzte damit ein bedeutendes Zeichen für die Demokratiegeschichte Hessens.

Standort Bunter Löwe beschlossen

Unterstützt wurde das Projekt von Katharina Ziemann (Sängerkranz) und Dr. Holger Zinke (Felsberg-Akademie), die die Bedeutung der Erinnerung an demokratische Werte betonten. Bürgermeister Sebastian Clever stellte mögliche Standorte für das Denkmal vor, darunter den Marktplatz und das Rathausumfeld. Die Wahl fiel schließlich mit großer Mehrheit auf den rückwärtigen Eingang des Bunten Löwen, der zur Altstadt und dem Rathaus weist.

Favorit: Symbolkraft der Hände

Künstler Klaus Weber führte den praktischen Teil des Workshops durch. Die sieben Schülerentwürfe wurden hinsichtlich Symbolik, Materialwahl und Umsetzbarkeit diskutiert. Der Favorit stammt von Louisa Wiechmann, Esra Basbas und Lara Hennenberger: zwei große Hände symbolisieren Dieffenbachs aktive Rolle in der Demokratiebewegung. „Er verband intellektuelle Überlegungen mit mutigem Handeln – das soll sich in unserem Entwurf widerspiegeln“, erklärten die Schülerinnen.

Die nächsten Umsetzungsschritte wurden besprochen. Landtagsmitglied Birgit Heitland betonte: „Bevor der Bau beginnt, müssen die städtischen Gremien zustimmen – das ist auch Demokratie im Sinne Dieffenbachs.“ Bürgermeister Clever sicherte zu, eine entsprechende Vorlage in die Stadtverordnetenversammlung einzubringen.

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