Geschichten, die unter die Haut gehen

Kinder und Jugendliche der Schreibwerkstatt präsentierten eigene Texte und Gedichte / Fünfter Band von „Sophies Erzählungen“

Es war mucksmäuschenstill im Foyer der Geschwister-Scholl-Schule, als dort Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen vor Lehrern, Eltern und Mitschülern ihre eigenen Texte vortrugen und ihre geheimsten Gedanken preisgaben.

      

Es waren heitere und melancholische Traumgeschichten, gruselige Horrorstorys, Fantasy- und Monstergeschichten, rätselhafte und humorvolle Erzählungen, zauberhafte und berührende Nahaufnahmen und Gedichte, die bei den Zuhörern Gänsehaut hervorriefen. Es waren erstaunlich reife Hörbilder mit teilweise authentischen Zügen, die den Besuchern unter die Haut gingen. Alle Geschichten beschäftigten sich auf unterschiedliche, sehr individuelle Weise mit dem Thema „Bilder“, angefangen von Selbstbildern bis zu Wut-, Rätsel- und Sprachbildern und Begegnungen mit Werken berühmter Maler.

         

Schulleiter Dieter Zangmeister war nicht der einzige, der sich am Ende der Lesung beeindruckt und begeistert von der Sprachsicherheit, Poesie und Kreativität der Nachwuchsautorinnen und -autoren und der Intensität ihres Vortrags zeigte. Auch das Publikum spendete den Mitgliedern der GSS-Schreibwerkstatt kräftigen Beifall für einen kurzweiligen Abend, den Rico Oßwald an der Gitarre mit eigenen Kompositionen musikalisch aufpeppte.


Viele JungautorInnen und KünstlerInnen beteiligten sich an der Gestaltung von Sophies Phantasien Bd. 5

Dramaturgisch durchaus geschickt lasen etliche Schüler ihre Geschichten nicht zu Ende, brachen diese unvermittelt ab und ließen die Zuhörer über den Ausgang im Ungewissen. Das hatte natürlich seinen Grund. Schließlich sind alle vorgetragenen Texte – und viele andere mehr – in dem Buch „Sophies Phantasien“ zusammengefasst und können dort nach gelesen werden. Es ist bereits der fünfte Band in der Reihe „Sophies Phantasien“. Vorgängerthemen waren unter anderem „Begegnungen“, „Lesen“ und „Nahaufnahmen“. Die beiden Initiatoren und Herausgeber sind Andrea Eberhardt und Jörn Borges, für das kreative Layout trug Ernst Eckhardt Sorge.

     

Wut, Trauer, Versagensängste

Und wovon handeln die Schülerstorys und Gedichte, die Titel tragen wie „Angst“, „Schwund der Einsamkeit“, „Nachts im Cafe“, „Unruhe in mir“, „Eine kranke Seele“, „Der Krieg verlangt Opfer“, „Tims unglaubliche Geschichte“ und „Unerwartetes Erwachen“? In den allermeisten von ihnen erzählen die Verfasser von einer geheimnisvollen Begegnung und vom Bild hinter dem Bild. Einige Schreibtalente outen sich in ihren Texten und berichteten offen von Versagensangst, Wut, Trauer und Liebesverlust.

    

Parallel zur Vorstellung des Buches „Sophies Phantasien“ fand im GSS-Foyer die Eröffnung einer Ausstellung von Schülerbildern zum Thema „Schrift“ statt.

Zehn der gelungensten Arbeiten sind im Band fünf von „Sophies Phantasien“ veröffentlicht. Einige Bilder werden nach den Weihnachtsferien in den Fluren der GSS aufgehängt.

Jörn Borges, der die Lesung moderierte, nahm im Anschluss gemeinsam mit Andrea Eberhardt und Dieter Zangmeister die Preisverleihung der Sieger im Schreib- und Malwettbewerb vor. Bei den Fünft- bis Siebtklässlern schoss Laura Geistaller mit ihrer Geschichte „Geschmack der Tränen“ den Vogel ab. Auf Platz zwei setzte die Jury „Die Powerelfe“ von Romy Geschwind. Erdem Sarikabadayi kam mit „Tims unglaublicher Geschichte“ auf den Bronzerang.


Sophies Phantasien V: Spannende Lektüre und tolle Bilder!

Schüler ausgezeichnet

In der Oberstufe kam Marieke Fischer mit „Hinter Leinwand und Farbe“ auf den ersten Platz, gefolgt von Marie Wieland mit „Alptraum“ und „Wispernde Schatten“ von Jan Luca Werner. Einen Zusatzpreis konnte Finn Münch für seine originelle Geschichte „Ich Minnesänger“ entgegennehmen.

Als originellste Bilder wurden „Biba Butzemann“ von Andrea Schibel, „The eye“ von Felicitas Wimmer und „Begegnung“ von Lina Büttner  und „Pave Lowe“ von Maximilian Mundt und Lennart Folgmann ausgezeichnet. gs

Quelle © Bergsträßer Anzeiger, Samstag, 08.12.2012

Besonderer Dank gilt der Firma Sanner, die durch ihre großzügige Spende die Produktion und die Präsentation des Buches erst ermöglicht hat.


von links: Frau Sanner, Julien Schröter, Melanie Zeidler, Tim Seifert (alle 10RB), Frau Eberhardt

Fotos e.e/AE

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