Frankfurt einst und jetzt – Exkursion der Fachschaft Geschichte der Geschwister-Scholl-Schule Bensheim

Am 28. Februar 2019 bildeten sich Kolleginnen und Kollegen der Fachschaft Geschichte in besonderer Weise fort: Mit freundlicher Genehmigung durch die Schulleitung konnte der Nachmittag des Schultages für eine Exkursion nach Frankfurt am Main genutzt werden. Dort wurde im Rahmen des Besuches des Historischen Museums auch die neue Frankfurter Altstadt besichtigt. Die kundige Museumsbegleiterin schickte uns Geschichtslehrerinnen und – lehrer auf eine abwechslungsreiche Reise ins „Frankfurt einst und jetzt“. Insbesondere das sogenannte „Altstadtdrama“ machte uns Bensheimer Besucherinnen bewusst, wie viele Diskussionen bereits im 19. Jahrhundert über die Frankfurter Altstadt geführt wurden.

Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg stellte sich die Frage nach einem „richtigen“ Wiederaufbau ganz besonders. „Verlorene Mitte“ wurde das Quartier genannt, auch nach der umstrittenen Bebauung mit dem Koloss des Technischen Rathauses in den 70-er Jahren. Im Jahre 2010 wurde der Betonbau abgerissen, ein Architektenwettbewerb zur Neubebauung des Areals wurde ausgeschrieben. Seit 2018 ist nunmehr die rekonstruierte Altstadt zu bestaunen –, und sie wirft  Fragen auf. Sind diese schön anzusehenden Nachbauten etwa der „Goldenen Waage“, einem Kaufmannshaus aus dem 17. Jahrhundert. oder des „Goldenen Lämmchens“, einem Patriziersitz, dessen Ursprünge 600 Jahre zurückreichen, Teile eines Frankfurter „Disneyland“? „So ähnlich wie alt, nur neu?“ Wurde die Altstadt für Touristen rekonstruiert oder wird sie sich beleben mit Frankfurterinnen und Frankfurtern, die dort ihren Wohnsitz nehmen? Letztlich stellt sich die Frage, wie mit Vergangenheit umgegangen wird und wie Erinnerung gestaltet wird. Damit sind zentrale Themen des Geschichtsunterrichts benannt, welche die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Exkursion mit ihren Schülerinnen und Schülern diskutieren wollen. An der Veranstaltung nahm auch der kürzlich pensionierte Nestor der Geschichtsfachschaft, Franz Josef Schäfer, teil. In einem gebührenden historischen Rahmen wurde er nach 40 Dienstjahren in den Ruhestand verabschiedet.

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