Erfolgreich bestandenes Abitur: Zweimal Traumnote 1,0

Nachdem sich die erste Euphorie und die harte Arbeit der letzten Jahre auf beiden Seiten gesetzt haben, ist es für uns als Schulgemeinschaft unumgänglich, zwei besondere Glanzleistungen des diesjährigen Abiturjahrgang 2019 zu würdigen.

Lea Schröder und Tobias Wehrle, beide besuchten seit der fünften Klasse die Geschwister-Scholl-Schule in Bensheim, nahmen eine Interviewanfrage mit einer ordentlichen Portion Humor, aber der sich gebührenden Ernsthaftigkeit gerne an. Das Interview führten Stephanie Dörnhofer und Kay Libau.

Kay Liebau:                          Herzlichen Glückwunsch zu euren herausragenden Ergebnissen bei den diesjährigen Abiturprüfungen. Wir freuen uns gemeinsam mit euch über diese nicht alltägliche Leistung. Vielen Dank dafür, dass ihr bereit seid, über eure Erfahrungen an der Geschwister-Scholl-Schule zu berichten! Was zeichnet aus eurer Sicht unsere Schule aus?

Tobias Wehrle:                    Vielen Dank, gerne berichten wir über unsere acht Jahre an der GSS. Die GSS zeichnet eine große Vielfalt und Vielzahl an Schülern und Lehrern aus. Die Ideale der Geschwister Scholl sowie der Geschwister-Scholl-Gedenktag und das Symbol der Weißen Rose kennzeichnen die Gemeinschaft in der Schule, die auf mich zu Beginn groß und verwirrend wirkte. Aber daran hat man sich sehr schnell gewöhnt.

Lea Schröder:                      Die GSS zeichnet sich meines Erachtens durch Toleranz, Offenheit sowie Kreativität aus. Die Schülerinnen und Schüler werden zu selbstständigen Individuen erzogen und man wird wie ein Mensch behandelt und nicht nur als Schüler gesehen. Der Mensch hinter der Fassade ist von Interesse. Allerdings gab es immer auch mal Organisationsprobleme, wie beispielsweise Lehrerwechsel im LK.

Stephanie Dörnhofer:       Warum habt ihr euch damals für die GSS entschieden Und warum habt ihr euch hier gut aufgehoben gefühlt?

Lea Schröder:                      Für meine Eltern und mich waren die positiven Erfahrungen durch meinen älteren Bruder, die zentrale Lage, der musikalische Schwerpunkt und die entspannte, offene sowie freundliche Atmosphäre maßgeblich für unsere Entscheidung. Die Schule wirkte nicht „verklemmt“ oder arrogant, aber trotzdem kompetent.

Tobias Wehrle:                    Die GSS hat sich am damaligen „Tag der offenen Tür“ sehr gut präsentiert, die anderen Schulen in Bensheim hatten mir nicht zugesagt. Vor allem im MINT-Bereich gibt es viele AGs und Förderungsmaßnahmen, wie z.B. den MINT-Navigator und Jugend forscht. Die Geschichts- und PoWi-Werkstatt (in der Oberstufe) sind auch Highlights der Schule.

Kay Liebau:                          Wie würdet ihr denn das Unterrichtsklima in der GSS beschreiben?

Lea Schröder:                      Das Unterrichtsklima variiert selbstverständlich von Lehrer zu Lehrer. Fast immer gibt es ein gutes Lehrer-Schüler-Verhältnis mit viel Humor, das trotzdem ergebnisorientiert ist. Lehrer haben uns gerne bei Projekten, Wettbewerben und anderem unterstützt und an unsere Kreativität appelliert. Somit wurden wir motiviert, auch über den Tellerrand hinaus zu schauen.

Tobias Wehrle:                    Im Unterricht herrschte meistens eine lustige und lockere Atmosphäre. Wenn man wollte, konnte dem Unterricht gut gefolgt werden. Die Lehrer waren stets bemüht, ein angenehmes und ruhiges Klima zu schaffen, auch wenn die Schüler mal etwas anderes im Kopf hatten.

Kay Liebau:                          Wie war das Arbeitsklima in der Schule?

Lea Schröder:                      Das Arbeitsklima kann ich als produktiv bezeichnen. Es wird viel Wert daraufgelegt, dass die Schülerinnen und Schüler auf ihre eigene Art und Weise gut arbeiten können, z.B. ohne Ruhestörung bei Klausuren oder die Möglichkeit, auch mal draußen, in der Bibliothek oder zuhause zu arbeiten. Die Lehrerinnen und Lehrer waren auch offen gegenüber anderen, außergewöhnlichen Lösungswegen.

Tobias Wehrle:                    Es gilt das gleiche wie für das Unterrichtsklima: Wenn gearbeitet werden musste, dann gab es auch gute Ergebnisse.

Stephanie Dörnhofer:       Am Ende haben sehr viele Schülerinnen und Schüler mit euch Abitur gemacht, die in der fünften Klasse noch nicht mit euch in einem Jahrgang waren. Insgesamt seid ihr rund 100 Abiturientinnen und Abiturienten gewesen. Wie war denn die Atmosphäre in eurem Jahrgang?

Lea Schröder:                      Das Klima in unserem Abiturjahrgang war sehr diskussionsfreudig, selbstbewusst und direkt. Offenheit untereinander wurde sehr großgeschrieben, jeder hat sich quasi mit jedem verstanden. Insgesamt kann man uns als sehr hilfsbereit und als äußerst ehrgeizig bezeichnen.

Tobias Wehle:                     Immer, wenn es etwas gab, worüber man sich beschweren konnte, wurde dies auch gemacht. Wir waren offen und ehrlich zueinander. Letztendlich wurde in vielen Fällen zusammengehalten und über die Zeit ist der Jahrgang immer mehr zu einer großen Gemeinschaft geworden.

Stephanie Dörnhofer:       Was waren für euch denn besondere Herausforderungen in eurer Schulzeit? Und wo hat euch die GSS besonders gefördert?

Tobias Wehrle:                    Für mich als „Naturwissenschaftler“ waren Rechtschreibung und zum Teil auch Grammatik persönliche Herausforderungen. Auch das Knüpfen sozialer Kontakte fiel manchmal schwer. Besonders gefördert wurde ich durch AGs wie den MINT-Navigator, in dem ich meinen Interessen über den normalen Unterricht hinaus verstärkt nachgehen konnte. Das gleiche gilt für den NaWi-Kurs anstelle der Hauptfachverstärkung in der 6. Klasse sowie zusätzliche Arbeitsaufträge, die meine Interessen aufgegriffen haben. So wurde ich gleichzeitig gefördert und gefordert.

Lea Schröder:                      Man bekam die Möglichkeit bei vielen Wettbewerben oder ähnlichem teilzunehmen, z.B. bei Jugend debattiert, am Mathematikwettbewerben, am Schülerwettbewerb der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung und anderen mehr. Ferner gab es mit der Schülervertretung, den MINT-Programmen und anderen Arbeitsgemeinschaften viele Möglichkeiten, sich außerhalb des Unterrichts für etwas einzusetzen.

Kay Liebau:                          Habt ihr denn aufgrund eurer langen Erfahrung an der GSS auch Wünsche und Verbesserungsvorschläge?

Lea Schröder:                      Ich wünsche mir eine attraktivere Mensa mit einem besseren Angebot und günstigeren Preisen, eventuell einem Getränkeautomaten und einer geringeren Lautstärke. An der ein oder anderen Stelle wäre auch eine mediale Modernisierung nötig, vor allem die Möglichkeit der Internetnutzung in einzelnen Bereichen wie im Refugium oder der Bibliothek durch WLAN. Moderne Medien könnten auch im Unterricht noch umfangreicher eingesetzt werden.

Tobias Wehrle:                   Weitergehende Wünsche als Lea habe ich nicht.

Kay Liebau:                          In der Tat hoffen wir mit euch, dass der Kreis endlich ein WLAN-Netz in unserer Schule einrichtet. Angekündigt ist es bereits. Sind euch denn auch einzelne Menschen in besonderer Erinnerung geblieben?

Tobias Wehrle:                   Sicherlich, darunter viele meiner Mitschüler, welche über Zeit zu guten Freunden wurden. Und auch einige meiner Lehrer, die stets versucht haben, das Beste aus allen Schülern zu machen.

Lea Schröder:                      Ich werde beispielhaft einfach ein paar Namen benennen: Herr Schäfer, Herr Schiemer, Herr Göbel, Frau Liebau, Frau Jansche-Behnam, Herr Ströbel, Frau Stricker und auch unser Oberstufenleiter, Herr Schmöker.

Kay Liebau:                          Zu guter Letzt: Das Abitur habt ihr in herausragender Weise bestanden. Wie soll es denn bei euch nun weitergehen?

Lea Schröder:                      Ich werde schon bald mit einem Psychologie-Studium beginnen.

Tobias Wehrle:                    Ich werde Informatik studieren und würde eine Rückkehr als Lehrer an die GSS nicht gänzlich ausschließen.

Stephanie Dörnhofer:       Darüber würden wir uns sehr freuen. Zunächst einmal wünschen wir euch alles Gute für eure Zukunft und insbesondere viel Erfolg für euer Studium. Wir freuen uns immer, wenn ihr an eure „alte Heimat“, die GSS, zurückkehrt.

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