Die 9Gc berichtet von ihrem Besuch der Gedenkstätte Osthofen im Rahmendes 24. Geschwister-Scholl-Gedenktages

„Niemals wieder“. Das liest man ganz oft, wenn es um das Thema Nationalsozialismus geht. Am Geschwister-Scholl Gedenktag, dem 22.02.2022, waren die Klassen 9Gc und die EA zu Besuch im NS-Dokumentationszentrum „Gedenkstätte KZ Osthofen“. Wir sind mit dem Zug und danach mit der Straßenbahn angereist und sind so auch wieder zurückgekommen. Zuerst wurde uns eine Präsentation vorgestellt, in der wir viel über Nazis und besonders über Osthofen erfahren haben. Osthofen war ein sehr frühes KZ und wurde somit sehr bekannt. Im KZ in Osthofen waren insgesamt 3000 Menschen inhaftiert. Es waren ausschließlich Männer, da das NS-Regime zunächst noch nicht wusste, wie mit Frauen in einem Konzentrationslager verfahren werden sollte. Inhaftiert wurden  Männer, die der Linken oder der SPD angehörten, behindert oder Juden waren sowie Homosexuelle.


Nach dem Vortrag wurden die beiden Klassen auf dem Gelände herumgeführt und bekamen erklärt, wo damals die Inhaftierten schliefen, aßen und zur Toilette gingen. Alle schliefen zusammen in einem großen Raum, der nicht isoliert war. Wenn es regnete, wurde die Decke nass und im Winter war es eiskalt. In diesem Raum aßen die Männer auch und verbrachten die meiste Zeit des Tages. Eine Toilette, so wie wir sie heute kennen, gab es nicht. Es wurden Löcher (Latrinen) gebuddelt, worin sie ihr Geschäft zu verrichten hatten. Normalerweise schüttete man das Loch dann einfach zu. Im KZ mussten jüdische Insassen jedoch die Grube ausheben – mit ihren bloßen Händen oder mit ihrem Essbesteck. Sie sollten als dreckig gelten. Die Juden wurden außerdem auch dazu gezwungen, Schweinefleisch zu essen.
Im ganzen KZ gab es im Sommer eine Waschmöglichkeit, jedoch hatten die Inhaftierten im Winter nur einen Sandhügel, womit sie sich säuberten. Da das Lager in Osthofen zu den frühen KZs zählte, wurde dort – im Gegensatz zu den späteren NS-Vernichtungslagern – niemand vergast oder getötet. Wenn ein Inhaftierter an einer Lungenembolie oder Ähnlichem litt, wurde er früher entlassen damit er nicht in KZ verstarb.
Zu Essen bekamen die Inhaftierten die Reste der Wärter. Diese wenigen Reste wurden ins danach noch ins Lager 2 gebracht, wo die Inhaftierten in winzigen Einzelzellen lebten. Ohne Tageslicht oder Platz. Für die Außenwelt wurden viele Propagandafotos gemacht, die dann in der Zeitung waren. Wir bekamen so ein Bild zu sehen und waren erstaunt, wie glaubwürdig diese Fotos wirken.
Für uns alle war der Besuch sehr lehrreich und wir haben viel darüber gelernt, wie unerträglich das Leben in einem KZ war und wie schwer es die Insassen hatten. Wir würden daher jedem empfehlen, die Gedenkstätte ebenfalls zu besuchen, da es einfach wichtig ist, dass wir alle über die Geschehnisse während der Zeit des Nationalsozialismus Bescheid wissen, damit Ähnliches nicht noch einmal geschieht.

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