Auch in diesem Jahr beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler der Einführungsphase am Umwelttag mit verschiedenen Aspekten rund um Umwelt und Gesellschaft. Im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung werden die Jugendlichen für ganz unterschiedliche Umwelthemen sensibilisiert, um die Auswirkungen ihres eigenen Handelns für Umwelt und Gesellschaft zu verstehen und zu verantwortungsvollen Entscheidungen zu gelangen.
Dabei wurden verschiedene Exkursionen unternommen. So begab sich eine Schülergruppe zum Felsenmeer, um sich mit den Auswirkungen des Tourismus zu beschäftigen. Dabei wurden sie in einer Führung von einem Ranger vor allem über den Konflikt zwischen Massentourismus, welcher beispielsweise das Anlegen und Sichern von Parkplätzen und Wegen erfordert und eine Müllproblematik nach sich zieht, und dem Naturschutz informiert. In Lorsch informierte sich eine weitere Gruppe zu ökologischen und ökonomischen Folgen des Tabakanbaus im benachbarten Lorsch. Dabei spielten auch die Auswirkungen der weltweiten Industrialisierung auf die Lorscher Bevölkerung eine Rolle.
Weitere Gruppen widmeten sich der Biodiversität und erhielten einen Überblick über die Verteilung der Artenvielfalt in verschiedenen Teilen der Erde und beschäftigten sich mit der Notwendigkeit der Erhaltung derselben. In diesem Zusammenhang erfuhren die Schülerinnen und Schüler vieles über die Bedrohung der Artenvielfalt, insbesondere in den Regenwäldern durch Brandrodung und die Pharmaindustrie.
Auch der „Klimasnack“ erfreute sich großer Beliebtheit. Hier setzten sich die Schülerinnen und Schüler mit der Herkunft unserer Lebensmittel aus verschiedenen Teilen der Welt und den weltweiten Folgen unserer Ernährung auf das Klima auseinander.
Neu im diesjährigen Programm war der Workshop zu Seltenen Erden. Die wenigsten Menschen wissen, welche Rolle diese gar nicht so seltenen, aber schwer zu gewinnenden Metalle im Alltag eines jeden spielen. Deshalb schätzten die Schülerinnen und Schüler zunächst wie viele Metalle sich in einem üblichen Smartphone und Computer verbergen. Über den Tag hinweg erarbeiteten die Jugendlichen, welche verheerenden Umweltprobleme der Abbau von Seltenen Erden verursacht und in welchen Bereichen Seltene Erden wie Neodym und Dysprosium Anwendung finden: z.B. in Handys, Lautsprechern, Bildschirmen sowie als starke Magneten in Elektroautos und Windkraftanlagen. Dies warf den Widerspruch zwischen dem umweltbelastenden Abbau zur Herstellung umweltschonender Energien in Windkraftanlagen oder Elektroautos auf. Auch das Metall Coltan, das im Kongo unter gesundheits- und lebensgefährdenden Bedingungen, auch in Kinderarbeit abgebaut wird, wurde thematisiert und führte zu der Frage der individuellen Verantwortung. Unter dieser Fragestellung wurden die gesellschaftliche Verantwortung der Konsumenten und der Unternehmen diskutiert und Handlungsoptionen für einen nachhaltigen Konsum recherchiert. So kamen die Schülerinnen und Schüler zu dem Schluss, dass ein nachhaltiger Konsum von Handys, Smartphones und Computern unter anderem bedeutet, auf das neuste Modell zu verzichten, das kaputte Gerät zunächst in Reparatur zu geben und vor allem, durch eine angemessene Entsorgung, elektronische Geräte dem Recycling zuzuführen, um seiner Verantwortung gegenüber Gesellschaft und Umwelt nachzukommen.
(Geschrieben von Natascha Feo-Ziemann und Nora Kessler)