Hessischer Kultusminister beim 16. Scholl-Forum: Austausch über Demokratie, Medienbildung und Verantwortung

Gestern war das Forum der Geschwister-Scholl-Schule bis auf den letzten Platz gefüllt: Im Rahmen des 16. Scholl-Forums durfte die Schulgemeinschaft den Hessischen Kultusminister Herrn Schwarz begrüßen. Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern sprach der Minister über Demokratie, Werte, Holocaust Education und die Herausforderungen einer zunehmend digitalen Welt.

Zu Beginn begrüßte Schulleiter Herr Stricker den Minister herzlich und machte deutlich, dass an der Geschwister-Scholl-Schule die Schülerinnen und Schüler im Mittelpunkt stehen. „Wir arbeiten zusammen und stehen zusammen – für eine Schule, die Gemeinschaft lebt und Verantwortung übernimmt“, betonte er. Anschließend richtete Frau Wölbern, Schulleiterin des Alten Kurfürstlichen Gymnasiums, ein Grußwort an das Publikum. Sie bedankte sich dafür, dass auch Schülerinnen und Schüler des AKG zu Gast sein dürfen, und betonte die Wichtigkeit der Kooperation beider Schulen im Rahmen des Israelaustauschs.

In seiner Ansprache hob Kultusminister Schwarz die zentrale Bedeutung demokratischer Werte hervor: „Stellung zu beziehen und die eigene Meinung zu vertreten, sind Grundpfeiler unserer Demokratie.“ Er zeigte sich beeindruckt von den vielfältigen Projekten an der Geschwister-Scholl-Schule – insbesondere von der Geschichtswerkstatt und dem internationalen Austausch mit Israel. Die GSS sei ein „Leuchtturm für gelebte Demokratie und internationalen Dialog“.

Mit persönlichen Eindrücken unterstrich der Minister, wie wichtig es sei, sich aktiv gegen Antisemitismus und Rassismus zu stellen: „Antisemitismus und Rassismus haben in unserer Gesellschaft keinen Platz. Ich bin dankbar, dass die Geschwister-Scholl-Schule hier mit großem Engagement vorangeht.“

Im Anschluss folgte eine Gesprächsrunde, in der ein Team aus Oberstufenschülerinnen und -schülern der Politikwerkstatt den Kultusminister mit vorbereiteten Fragen zu aktuellen gesellschaftlichen Themen konfrontierte. Im Mittelpunkt standen dabei Fragen nach der Zukunft der Demokratie, der konkreten Ausgestaltung politischen Engagements junger Menschen sowie Wegen, wie Schule zur Stärkung von Medienkompetenz und psychischer Gesundheit beitragen kann.

An die moderierte Runde schloss sich eine offene Fragerunde aus dem Publikum an, in der weitere Oberstufenschülerinnen und -schüler eigene Anliegen einbrachten.

Der Kultusminister hob hervor, dass Demokratiebildung, Medienkompetenz und Werteorientierung zentrale Aufgaben aller Fächer seien. Schulen müssten junge Menschen befähigen, kritisch zu denken und verantwortungsvoll zu handeln – insbesondere angesichts von Fake News, Deepfakes und den Herausforderungen digitaler Medien. Zugleich betonte er die Bedeutung der Auseinandersetzung mit der Geschichte und der Erinnerung an den Holocaust als wichtigen Bestandteil politisch-historischer Bildung.

Im weiteren Verlauf der Gesprächsrunde sprach der Minister auch über die psychische Gesundheit junger Menschen. Die Corona-Pandemie und die zunehmende Nutzung sozialer Medien hätten das Miteinander verändert. Zu wenig Bewegung, zu viel Bildschirmzeit und unrealistische Schönheitsideale stellten neue gesellschaftliche Herausforderungen dar, denen Schule und Politik gemeinsam begegnen müssten.

Abschließend betonte der Minister: „Die Zukunft unseres Landes befindet sich in den Klassenzimmern. Frieden, Freiheit und Demokratie sind die Grundlage von allem.“

Das Publikum dankte mit großem Applaus – für einen Vormittag voller Denkanstöße und einen lebendigen Austausch über die Schule und Gesellschaft von morgen.

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