Seltene Erden in meinem Handy? – Umweltbewusst durch Umweltbildung

Umweltbewusst durch Umweltbildung
Am 7. September fand an der Geschwister-Scholl-Schule der traditionelle Umwelttag für alle Schüler der Einführungsphase statt. Dieses Mal beschäftigten sich gleich drei Klassen mit dem Thema „Seltene Erden“ neben dem sonst fest im Programm installierten Thema der Biodiversität und dem Erstellen eines eigenen ökologischen Fußabdrucks.

Seltenerdmetalle sind in vielen alltäglichen Geräten des modernen Lebens verbaut. Der Großteil der Schüler zeigte sich überrascht, dass in Deutschland 106 Millionen ungenutzte Handys herumliegen und nur etwa 3% der Handys dem Recycling zugeführt werden (Stand: 2014). Ihnen wurde im Verlauf des Tages außerdem sehr deutlich, dass sie dieses bisher unbekannte Thema mehr betrifft, als sie annehmen konnten. Durch bewusste eigene Entscheidung kann jeder Verantwortung für die Umwelt übernehmen, indem er/sie beispielsweise ein Handy länger nutzt und ungenutzte Geräte in der Schule oder im Einzelhandel dem Recycling zuführt.
Die dramatischen Folgen des Abbaus von Seltenerdmetallen für Mensch und Umwelt wurden am Beispiel China thematisiert, das mit 97% Weltmarktanteil der größte Förderer und Exporteur des beliebten Rohstoffs ist. Ein Zusammenhang zwischen Windkraftanlagen und Elektroautos wurde hergestellt. So sollen in Deutschland, im Sinne des Umweltschutzes, einerseits vermehrt Windkraftanlagen gebaut werden und zur Emissionsverringerung Elektrobusse und -autos gefördert werden, andererseits brauchen beide Technologien große Mengen Seltenerdmetalle für starke Magneten in ihren Motoren. Ist dies eine Verbesserung oder lediglich eine Verschiebung eines Umweltproblems? Engagiert diskutierten die Schüler über diese Frage. Aktuelle Ansätze zur Lösung des Problems der Rohstoffknappheit boten viel Stoff zur Diskussion. Forscher versuchen weltweit Seltenerdmetalle aus Magneten zu recyceln, den Rohstoff aus Mangan-Knollen aus der Tiefsee zu gewinnen oder aber Magnetgemische zu entwickeln, die weniger Seltenerdmetalle benötigen. Seltenerdmetalle bleiben folglich ein spannendes Thema.
Zum Abschluss des Projekttages erhielten die Schülerinnen und Schüler die Aufgabe ihre neu gewonnenen Kenntnisse, passend zum Wahljahr, in eine entsprechende Rede zu verpacken. Im Vordergrund sollte dabei stehen, gleichaltrige Jugendliche über Seltenerdmetalle zu informieren und sie davon zu überzeugen, dass die Vorhaben ihrer „neu gegründeten Partei“ die Welt umweltfreundlicher machen. Die Klasse wählte schließlich das Programm der Schülerinnen und Schüler, welches ihrer Meinung nach das überzeugendste und nachhaltigste sei.

(Projektleiterinnen: Natascha Feo Ziemann und Nora Kessler, 10.09.17- beide z.Zt. Referendarinnen an der GSS)

Deutschland wird umweltfreundlich, durch uns und unsere Autos!
Eine Rede zur kommenden Wahl im September 2017

„Wir sind die UP, die neue Umwelt – Partei.
Zu Beginn sei die Frage erlaubt: Wisst ihr, was Seltene Erden sind? – Nein, wahrscheinlich eher nicht und das ist auch nicht so schlimm, denn kaum jemand weiß darüber Bescheid, doch wir wollen das nun ändern:
Seltene Erden sind Metalle, deren Gewinnung hohe Geldsummen verschlingt und dabei nicht umweltfreundlich ist. Denn bei der Förderung von eben diesen Metallen werden giftige Chemikalien verwendet und herauskommen radioaktive Stoffe. Seltene Erden sind in fast allem verbaut, was wir alltäglich verwenden: in Handys, Laptops, Fernsehern, Benzin für Autos und sogar Energiesparlampen! Doch in China sterben Menschen durch die Folgen des Abbaus der Seltenen Erden! Abgase sorgen für sauren Regen, der die Felder der Menschen zerstört. Müll und Abwässer der Minen werden in die Flüsse geleitet! Eine der größten Minen ist in Bayan Obo, die Menschen dort können kein Wasser aus dem Fluss nutzen und auch keine Fische essen, die Felder werden durch den sauren Regen und das Flusswasser, welches in die Erde sickert, unbrauchbar gemacht. Und daran sind wir alle mitschuldig.
Doch wir von der neuen Umwelt-Partei möchten das ändern!
Viele von euch haben zu Hause elektrische Geräte liegen, die sie nicht mehr benötigen, in fast all diesen Geräten befinden sich diese Metalle, für deren Förderung Menschen sterben. Um den Abbau und den Bedarf an Seltenen Erden zu reduzieren, arbeiten wir mit allen großen Elektrofachhändlern zusammen. Wenn ihr uns euer Vertrauen schenkt, könnt ihr eure alten Geräte in Zukunft beim nächsten Markt abgeben und diese gesammelten Geräte werden recycelt! Mit den wiedergewonnenen Seltenerdmetallen werden wir neue und bessere Windkraftanlagen bauen, um den Bedarf an diesen Metallen noch mehr zu vermindern. Einige von euch werden denken, dass wir die Metalle ja dann trotzdem für die Windräder und deren Magneten brauchen werden, aber dem wird nicht so sein. Denn wir kooperieren mit führenden Universitäten und Wissenschaftlern aus der ganzen Welt und suchen eine Weg, ein Magnetgemisch zu erstellen, das auch ohne die Seltenerdmetalle auskommt. Diese Magneten werden wir dann für die Windkrafträder und auch für neue, bessere Elektroautos verwenden. Mit Hilfe dieser neuen Magneten werden wir den Bedarf an den Metallen ganz schnell um ein Vielfaches senken. Und durch die neuen Elektroautos werden wir im gleichen Zug die Abgaswerte von Deutschland fast auf null reduzieren. Denn in Deutschland werden bald ausschließlich Elektrofahrzeuge gefahren werden. Bürger, die sich keinen neuen E-Wagen leisten können, sollen durch eine hohe staatliche Förderung unterstützt werden. Wenn Sie ihr altes Auto nicht abgeben wollen, ist das auch kein Problem. Die Karosserie ihres alten Wagens kann auch auf ein Fahrgestell mit Elektromotoren umgebaut werden. Und selbstverständlich müssen viele neue Zapfsäulen errichtet werden. Unser Ziel ist es, dass jeder – kostenlos – reinen Ökostrom aus den Windkraftanlagen tanken kann. Diesen Weg wollen wir also mit Deutschland einschlagen und hoffen, dass wir euer Vertrauen geweckt haben. Es geht um unsere gemeinsame Zukunft und ein nachhaltiges ökologisches Wirken.
Deutschland wird umweltfreundlich durch uns und unsere Autos! – Also werdet es auch!“

Autorinnen der Wahlkampf -Rede für die „neue Umweltpartei“ Emily Andreas, Julia Lubach, Sarah Morick, Antonia Reinig, Lara Treusch – Eb der GSS 7.09.2017

 

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